Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten
Einwohnerca. 4.225
Seehöhe393 m ü.A.
Fläche223 km²
Zur Geologie des GebietesDie Umgebung von Weyer gehört den Voralpen an. Den Unterbau dieser Berge bilden Gesteine, die zur Kalkzone zählen und die als Absatzgesteine des Tethysmeeres entstanden sind. Dieses Meer – durch eine Einwölbung der Erdkruste entstanden – trennte seit dem ältesten Abschnitt des Erdaltertums (Kambrium, vor 500 Mill. J.) die Nord- und Südkontinente voneinander (das heutige Mittelmeer kann als Überbleibsel der Tethys angesehen werden.) In der Trias (ältester Abschnitt des Erdmittelalters, vor 200 Mill. J.) begann der nördlichste Teil des Tethysmeeres abzusinken, und in diesen tiefen Trog sammelten sich Sedimente (Ablagerungen von Meerestieren und –pflanzen). Je nach Meeresausdehnung und –tiefe und den klimatischen Bedingungen im 140 Mill. Jahre dauernden Abschnitt des Erdmittelalters setzten sich verschiedenartig beschaffene mehrere hundert Meter mächtige Gesteinsschichten ab. Während der Kreidezeit (vor 100 Mill. J.) erhoben sich die Alpen allmählich über den Meeresboden. In Meeresbuchten bildeten sich aber weitere Ablagerungen. Das Herausheben erfolgte aber nicht durch vertikale Kräfte, sondern durch horizontale, sodass Faltungen, Zusammenstauchungen und Überschiebungen entstanden. Erst vor etwa 30 Mill. Jahren (im Jung-Tertiär) stiegen unsere Berge zu ihrer jetzigen Höhe auf, wobei aber gleichzeitig eine Verformung durch Verwitterung und Abtragung mitwirkte. Die hier ganz einfach skizzierte Entstehung unserer Berge ist aber ein sehr komplizierter Vorgang gewesen, der den Geologen noch immer Rätsel zu lösen gibt. Anlass zur Abfassung Dutzender Abhandlungen hat der außergewöhnliche Verlauf der Schichtung des Gesteins im Gebiet zwischen Altenmarkt und Gaflenz gegeben. Dieses Schichtungsphänomen kennen die Geologen unter dem Begriff „Weyrer Bögen“. – Diese Bezeichnung hat nicht mit dem Tal- bzw. Flussbogen zu tun. – Hier kann dieses komplizierte geologische Problem nur angedeutet und vereinfacht dargestellt werden: Zur Zeit der Gebirgsbildung im Erdmittelalter wurden durch einen gewaltigen Schub von Süden her die abgelagerten Sedimente nordwärts bewegt und übereinandergeschichtet, sodass sich oft ältere Ablagerungsschichten über jüngeren befinden. Der Schichtenverlauf ist durch diesen Schub normalerweise W - O gerichtet. Eine Querpressung zur Zeit des Alt-Tertiär (vor 60 Mill. Jahren) hat ein Umschwenken der W - O streichenden Bauelemente bogenförmig in die N - S-Richtung (die Weyrer Bögen) ergeben. Die in der Umgebung von Weyer austretenden Gesteine entstammen den verschiedensten Zeitabschnitten und weisen unterschiedliche Merkmale (Fazies) auf. Aus der Trias (älteres Erdmittelalter) stammten Wettersteinkalk, Opponitzer Kalk, Rhätkalk, Gutensteiner Hauptdolomit die am häufigsten vorkommende Formation, die das Rapoldeck, den Breitenauerberg, große Teile des Heiligensteins, des Kreuzbergs, Ennsbergs und Almkogels aufbaut. Die Opponitzer Schichten treten östl. des Mühleinbaches, im Bereich der Mündung des Gasserlgrabens und am NW-Hang des Rapoldecks auf. Wettersteinkalk am westl. Ennsbergrücken und der Arzmauer. Rhätkalk findet sich im Gipfelbereich des Schrabachauer Kogels, Grutensteiner Kalk im westl. Bereich des Kreuzbergs. Partnachschichten beschränken sich auf Küpfern und den Kleinreiflinger Hammergraben. Besonders zu erwähnen sind noch die Ablagerungen aus der Triaszeit, die unter der Bezeichnung Lunzer Schichten (Sandsteine und Tonschiefer) bekannt sind und teilweise flözführend sind. Im Gebiet zwischen Mühleinbachmündung und dem Dürrenbachgraben wurde kohle zeitweise abgebaut, wegen der geringen Mächtigkeit der Flöze (0,4 – 0,6 m) aber nie lange ausgebeutet. Die derselben Formation angehörenden Vorkommen im Ybbstal bei Lunz und Kogelsbach lieferten in den zwanziger Jahren noch jährlich 4000 – 5000 Waggons Kohle. Der jüngste Abschnitt, der das Aussehen unseres Gebietes stark verändert hat, war die Eiszeit. Sie begann vor etwa 600.000 Jahren und endete nach mindestens vier Kaltperioden und dazwischen auftretenden Warmzeiten vor etwa 10.000 Jahren. In der letzten Eiszeit, der sogenannten Rißeiszeit, erreichte der Ennsgletzscher seine größte Ausdehnung. Er erfüllte nicht nur das Ennstal bis in die Gegend von Reichraming, sondern drang auch über Weyer (in 2 Zügen) bis Oberland und zum Saurüssel vor. Grundmoränen mit kristallinem Gestein knapp unterhalb des Saurüssels beweisen das Vordringen des Ferngletschers. Moränenreste finden sich auch am Breitenauersattel, bei Lindau, Anger und beim Kirchbichl (hier verbunden mit Lehmlagern und Bändertonen; ehem. Ziegelei!) Am auffallendsten sind im Gaflenztal (besonders deutlich auf der linken Seite im Marktbereich Weyer) die scharfrandigen Schotterstufen, die durch Ablagerung des zwischen- und nacheiszeitlichen Schotters (teils aus Erdmoränen herausgeschwemmt) entstanden. Die Niderterassenschotter sind teilweise durch kalkhaltiges Wasser zu Konglomeraten verfestigt und häufig in Schichten übereinanderliegend anzutreffen. Die Schotteraufschüttung an der Mündung des Gaflenzbaches ließ auch einen kleinen See im Tal entstehen. Erst nachdem das Wasser wieder einen Weg zur Enns gefunden hatte, konnte dieser abfließen.
KlimaDie Klimawerte von Weyer entsprechen ungefähr denen von Bad Ischl im Salzkammergut. Mit Ausnahme der Monate November, Dezember und Jänner ist es in Weyer kühler als im gesamtösterreichischen Durchschnitt für diese Höhenlage (im Sommer um 1,7°, im Herbst um 0,4°). Die Sommerwerte entsprechen der österreichischen 700-m-Stufe. Das Jahresmittel der Lufttemperatur beträgt im langjährigen Durchschnitt +7,5° C. Zum Vergleich das im Alpenvorland gelegene Amstetten +8,7° C. Geschätzt sind hier im Voralpenbereich die milden Herbsttage (Altweibersommer), die angenehmes Wanderwetter bei guter Fernsicht bringen. Die Niederschlagswerte sind beeinflußt durch die am Alpenrand auftretenden Steigungsregen. Im sechzigjährigen Durchschnitt zeigt sich eine jährliche Niederschlagshöhe von 1534 mm (Vergleichswerte: Seitenstetten 1082 mm, Linz 951 mm); die Spitze liegt im Juli mit 198 mm, gefolgt vom August mit 190 mm, das Minimum ist gegeben im Februar mit 92 mm und November mit 96 mm. Von den durchschnittlich 164 Niederschlagstagen im Jahr kommt es an 34 Tagen zu Schneefall. Die 1590 Sonnenstunden im Jahr sind als verhältnismäßig hoch anzusehen (Winter 171, Frühling 487, Sommer 604, Herbst 335). Seit 1968 gibt es in Weyer eine Wetterbeobachtungsstation.
Gewerbe und Industrieca. 120 Betriebe
VereinswesenRund 100 Vereine und Iniativen sind aktiv und bereichern das gesellschaftliche Leben von Weyer in den Bereichen Kultur, Sport, Natur, u.v.a.m.
Gemeinderat

25 Mitglieder (10 SPÖ, 7 ÖVP, 5 WBL, 3 FPÖ)

Die Sage von Weyer

Inmitten dunkler Waldespracht, von Bergen rings umgeben, 
lag einst ein Weiher, tief und blau, den Fisch und Wild beleben. 
Am Ufer stand ein Fischerhaus und an dem kühlen Blau, 
grabt fleißig schon so manches Jahr der Biber seinen Bau. 

So soll es dann geschehen sein, 
dass durch der Tiere Fleiß der Weiher seinen Damm durchbrach, wie es die Sage weiß. 
Und wie´s am Grunde trocken war, so grünt und wächst es dann: 
Da kamen Menschen hergezog'n und siedelten sich an. 

Bald blüht ein Markt, wo alles lebt, und von der alten Zeit 
steht nur das Fischerhaus am Berg, ein Stück Vergangenheit. 
Weil Sage und Erinnerung uns immer lieb und teuer, 
so nannte man den Ort im Grund' weg'n seiner Sage "Weyer".